Presse

Main-Echo - 24.06.16

Sterkels volksliedhafte Melodik – Lieder des Mainzer Hofkomponisten

Rund 60 Besuchern einer Soirée im Aschaffenburger Kirchnerhaus sagt der Name Sterkel jetzt mehr: Dank der Aschaffenburger Sterkel-Gesellschaft, die ein Konzert mit einer reizvollen Auswahl der fast 400 Lieder (Sterkels) präsentierte. … Mit der Würzburger Gesangsdozentin Sigrun Haaser und dem Gitarrenvirtuosen Clemens Rech nahmen sich zwei Meister ihres Fachs Sterkels Vertonungen von Texten seiner Zeitgenossen an …
Mit ihrer über lyrische Wärme in allen Tonlagen verfügenden fülligen Sopranstimme veredelte Sigrun Haaser die knapp gehaltenen Lieder zu musikalischen Kostbarkeiten, die durch ihre volksliedhafte Melodik unmittelbar ansprechen. Vor allem im sechsteiligen Goethe-Zyklus mit der berühmten Verszeile »Ich ging im Walde so für mich hin« dürften Haaser und Rech die auch vom Dichter bevorzugte Tonsprache getroffen haben. Nach der Pause erklangen Vertonungen von Franz Schubert: »Ave Maria – Ellens Gesang« (nach Walter Scott) oder »Du bist die Ruh« (Friedrich Rückert) gerieten zu kleinen musikalischen Dramen, die die Unschuld der Sterkelschen Werke weit hinter sich ließen. Rech transkribierte den originalen Klaviersatz … (wobei) der Gitarrenklang dem Klang der Klaviere zur Schubertzeit viel näher (komme) als moderne Konzertflügel, so Rech …  Rech spielte auf dem Nachbau eines 200 Jahre alten Instruments und ließ auf dessen Darmsaiten die gitarrentypischen Spielfiguren mit Sigrun Haasers Singstimme zu einem atmosphärischen Klangzauber verschmelzen. »Leise flehen meine Lieder« war wohl das populärste unter den ausgewählten Werken. Nach einem reizvollen Ständchen von Mauro Giuliani im Zugabenteil wurde das Publikum mit Webers »Lass mich schlummern, Herzlein« in eine lauschige Frühsommernacht verabschiedet.

Ernst Bäppler

 

Stuttgarter Zeitung - 26.02.13

Melodiöse innere Bewegungskraft breitet sich aus

„Du bist der Atem meiner Lieder“ – unter diesem vielsagenden Motto stand das Konzert mit der versierten Sopranistin Sigrun Haaser und dem einfühlsam begleitenden Gitarristen Clemens Rech im Renninger Gemeindehaus.
…Sigrun Haaser gewann ihren Kantilenen auch bei Carl Maria von Webers „Erinnerung“ und „Leise, leise, fromme Weise“ … starken Klangfarbenreichtum ab.
…Aus „Sei Ariette“ op. 95 von Mauro Giuliani erklangen „Le Dimore Amor non ama“ und „Di due bell’anime“, wo die harmonischen und dynamischen Kontraste besonders positiv auffielen. Sigrun Haaser sang diese Lieder mit warmem, weichen Timbre.
…Zum Schluß begeisterte die stark emotional dargebotene Cantilena aus dem Film „A.I.“ im stilvollen Arrangement von Clemens Rech.

NWZ Göppingen, 15.01.13

„…fand zum Auftakt des Jahres ein besonderes Konzert unter dem Thema „Du bist der Atem meiner Lieder“ statt … Nach der Begrüßung … eröffnete das Duo das „Neujahrskonzert der etwas anderen Art“ mit … Liedern von Esaias Reusner gefolgt von J.S. Bachs „Ich steh an Deiner Krippen hier“… man merkte schon in diesen Musikbeiträgen aus der Barockzeit das harmonisch-linear und anmutig Verschmelzende von Singstimme und Gitarenklangwelt … Ein Blick ins Gesamtprogramm … zeigte die Vielfältigkeit von Sigrun Haaser und Clemens Rech, der sich auch in … stilistisch gekonnten Arrangements präsentierte … In der Liedern Mauro Giulianis beeindruckte das Künstlerduo … durch stimmliche, textbedingte Variabilität und in der Gitarrenbegleitung mit vielfältigen Lautstärke-Nuancierungen sowie eindrucksvollen Tempoabstufungen … Sehr beeindruckend erklangen zwei Weihnachtsvertonungen von Robert Stolz und René Kollo … welche das Duo mit feinsten Nuancierungen vortrug.

Zum Abschluss des Programms erklang die „Cantilena aus A.I. – Artificial Intelligence“ … von beiden Künstlern wunderschön dargeboten … So ging ein bemerkenswerter Liederabend … zu Ende, eine musikalische Reise vom Barock bis zur Gegenwart, die bei den Konzertbesucher/innen noch lange nachklingen wird.“

Speyer Kurier - 15.01.12

Kammermusik im Rathaus

… Und was Sigrun Haaser an diesem sonnendurchfluteten Wintermorgen nich alles mit nach Speyer gebracht hatte! Zunächst einmal für alle, die ihre stimmliche Entwicklung schon seit Jahren mit verfolgt haben, eine ganz erstaunliche Erweiterung ihres Stimmvolumens in die tieferen Lagen – weich und samtig und mit großer Resonanz – ohne dass sie dadurch etwas von ihrem silbrigen Glanz in den Höhen eingebüßt hätte.

Mittelhaardter Rundschau - 18.03.09

“Die restaurierte Neustadter “Geib-Gitarre” von 1812 war ein wichtiger Bestandteil des gelungenen ….Konzertes mit Gitarrenliedern der deutschen Romantik. So konnte sich Clemens Rech, der Gitarrist des Konzertes …  ganz der Interpretation seiner Eingangsstücke widmen, die er den besonders warmherzigen, flutenden Klangeigenschaften des historischen Instruments angepasst hatte. Danach wechselte der Musiker zu einer …Stauffer-Gitarre aus dem Jahre 1829 und vollzog mit dem “Abendlied” aus den “Bardenklängen” op. 13 von J. K. Mertz … einen überaus gelungenen Wechsel zur Romantik. …

Von Beginn an begeisterte Sigrun Haaser durch ihre phänomenale Textverständlichkeit … Ebenso überzeugte ihre sichere Intonation. …Schuberts weltberühmtes “Ave Maria” meisterte sie hervorragend, weil sie die gefährlichen Untiefen der Sentimentalität völlig außen vor ließ. … Die Zuhörer lauschten bewegt.

Albbote Münsingen - 30.09.08

Wie harmonisch Gitarre und Sopran sich vereinen, kam bei (“Coplas del Pastor enamorado”) des spanischen zeitgenössischen Komponisten Joaquin Rodrigo eindrucksvoll zum Tragen. Solistisch begann die Sopranistin … und interpretierte das poetische Lied … mit transparentem, doch intensivem Sopran …

Die sanft gezupften Saiten echoten, Akkorde und Zupftöne im Wechselspiel des Gitarristen, dazu die Vokalisen von Sigrun Haaser – eine Verführung zum Träumen.

Diabelli, eine bekannte Komponistengröße seiner Zeit und Verleger zahlreicher Komponisten wie Schubert oder Haydn, schrieb mit “Musiklied”, “Huldigung”, “Andenken” und “Menschenschicksal” seine wohl bekanntesten Lieder mit Gitarrenbegleitung.

Sopranistin Sigrun Haaser interpretierte diese mit einnehmender Schlichtheit. Hier mit leichter Koketterie, dort mit lyrischer Wärme gab sie eine kunstfertige Koloratursoubrette, aufreizend oder zärtlich in perlenden Koloraturen.

Bei den “Zwölf Liedern” des deutschen Komponisten Heinrich Marschner wechselte die Künstlerin auch einmal in den dramatischen Sopran. Inniglich sang sie von Sehnsucht und Liebe, extrovertiert und lebensfroh war sie in “Zwei Lieder von Goethe” desselben Komponisten wieder die Soubrette, weich in den tiefen Lagen, silbrig hell in den hohen.

Main Echo Aschaffenburg - 28.01.01

Im Rahmen „Von der Renaissance bis zur Moderne“ war an diesem Abend ein umfassendes Repertoire geboten, bei dem die Sopranistin Sigrun Haaser durch Perfektion und überzeugender Stimmqualität glänzen konnte… Mit Clemens Rech und seiner siebensaitigen Gitarre … stand dem Hörgenuß nichts im Weg… Durch harmonisches Zusammenspiel und saubere Intonation wurde das Ohr fasziniert und der Puls zum Schlagen gebracht.